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Notiz

 

Durch die äusseren Gegebenheiten, die im Negativen nicht wenig Positives freisetzten, wurde es möglich, die Hypothese aus dem Analysekapitel der Sieben Zehnden von 1999 über den Haufen zu werfen, dass es einem gewöhnlichen Einzelmenschen unwahrscheinlich wäre, die Struktur der Walliser Landschaft in ihrer Totalität zu erfassen, sofern er sie peu à peu erwandern müsste. (Vom Grossvater gibt es immerhin die Aussage, dass er auf allen Alpwirtschaften des Wallis zugegen war, ausser auf einer einzigen, deren Name aber nicht überliefert wurde. Als eingreifender Ingenieur hätte er über mein Erkenntnisinteresse, das sich aufs Ästhetische einschränkt, kaum Verständnis erübrigen wollen. - Von seiner Arbeit im einzelnen hatte ich in den Neunzigerjahren noch keine Ahnung und hatte es aus dieser Unkenntnis unterlassen, die Infrastrukturbauten der Viehalpen näher ins Auge zu fassen.) In der vorliegenden umfangreichen Bildersammlung vermag auch einer, der sich selbst in der Landschaft gar nicht bewegen könnte, ihre Formen zur Kenntnis zu nehmen, wie sie sowohl in der Nähe wie aus den verschiedenen Distanzen und Perspektiven erscheinen mögen. Weder konnte solches vor zehn Jahren abgeschätzt noch vor sieben Jahren, als die erste Digitalkamera eingesetzt wurde, erhofft werden. Die Möglichkeit hat sich nach 2002 jedes Jahr neu als Supplement, das als Chance ergriffen werden musste, iteriert.

Als Inhalt werden mit wenigen Ausnahmen nur Bilder zusammengestellt, die bereits in den Arbeitsstücken der Wanderungen von 2002 bis 2009 auf dieser Website vorliegen. Das Inhaltsverzeichnis wird sich in den kommenden Monaten mehrmals verändern; ebenso werden sich die Seiten im Detail über den vorgenommenen Zeitrahmen hinaus mit Zusätzen anreichern. Eine ideale Abschlussform, die Triviales ausschlösse, ist nicht vorgesehen. Der Anlass zur Analyse ist das Motiv der Gletschersoziologie, dass die Gesellschaft des Wallis nicht nur von den Krächen im Sinne der Einschränkung zusammengehalten wurde, sondern auch dadurch intakt und lebendig blieb, dass ihre Einzelnen von ihnen als dem Uralten tel quel ästhetisch und existentiell in Bann gehalten wurden wie der moderne Mensch von der Musik, wenn sie in ihren Werken behauptet, daran zu sein, Neues zu entdecken.

20. 12. 2009

 

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