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Inhalt

Helmut Lachenmann,
Musik als existentielle Erfahrung,

Wiesbaden 1996

 

Das Buch enttäuscht und nimmt von der objektiv erscheinenden Haltung dieses Komponisten den Stachel, weil die sehr kritischen Invektiven offenbar nur so lange wirken, als sie nicht systematisiert und durchrationalisiert erscheinen. Die Systematik im Buch ist nichts anderes als Anhäufung, aufdringliche Wiederholung. Lachenmann fehlen ganz einfach die philosophischen Grundlagen beziehungsweise die philosophischen Horizonte, um seine Forderungen, die für sich alle plausibel sind, im Zusammenhang zu artikulieren.

Lachenmann verkörpert noch ganz die Idee der seriellen Musik, das Tonale und Metaphysische außer Kraft zu setzen, die Macht aktiv zu vergessen. Aber gerade seine diskursiven Arbeiten verfehlen, insbesondere in ihren Anhäufungen, die Intention, begriffliche Deutungen bereitzustellen. Man muss Lachenmann deuten gegen seine Deutungen.