home

Inhalt

 

Detlef Thiel,
Über die Genese philosophischer Texte.
Studien zu Jacques Derrida

Freiburg/München 1990

 

Das Buch ist extrem kenntnisreich und in gutem Ton geschrieben; trotzdem ist es im ganzen unlesbar, weil es sich weigert, einen Fernblick auf Derrida freizugeben – es gibt sich ausschließlich imitierend. Es scheint, man müsse hier mit Lupengläsern auf den Augen die Schönheit einer Landschaft abwägen. Wird in der Buchhaltung selbst argumentiert, die bekanntlich sich grenzenlos erweitern lässt , wird die Kraft des Gedächtnisses im Akt der Erkenntnis überfordert. Man liest in einem Buch, das einem laufend die Möglichkeit entzieht, die Überfülle an Vorgetragenem zu memorieren.

 

Derrida selbst macht Effekte, meist auch in den dunkeln Passagen (nicht in den rein etymologischen Ausbrüchen, nein, nein, die werden wir nie mögen) – bei seinen Epigonen (im schlechten wie im guten Sinn) gefrieren sie.