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Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1714)

 

Die Welt besteht aus Monaden und Monadenverbänden, die auch in ihrer kleinsten Winzigkeit das Programm des ganzen Universums enthalten, das sie in mehr oder minder ausgeprägter Deutlichkeit repräsentieren und sich vorstellen – und nach welchem sie triebhaft streben. Leibniz ist der Erfinder der Berechenbarkeit von Tendenzen, die gegen Null gehen, also unendlich klein werden, ohne im Nichts terminieren zu müssen; namentlich profitieren von seiner Genialität die Differential- und Integralgleichungen.

Dieses Denken kann, wenn es nur weit genug vorangetrieben wird, darauf verzichten, die Gegenstände bloß in ihrer Idealität zu beschreiben. – Außerhalb der Naturwissenschaften verkümmerte es, weil Leibniz die Idee der Monadologie unnötigerweise, aber um nichts weniger folgeträchtig in einem absoluten Rationalismus absicherte, dessen logizistische Begrifflichkeit allein in der Geschichte der Philosophie Wirkung zeugte.

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