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Home » Archive » Maerz 2006 » Zubin Mehta: Tristan und Isolde

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ur am 5. Maerz 2006 um 10.36 Uhr: Zubin Mehta: Tristan und Isolde



Will man sich mit dem morbiden Todestrieb auseinandersetzen, wie es heute von Tag zu Tag dringlicher erscheint, weil die herrschende Gewalt und die herrschende politische Apathie durch ihn hindurchgegangen sind, gerät die Version des Wagnerschen Tristan mit Zubin Mehtan zu einer denkbar ungünstigen. Nicht weil sie schlecht wäre - im Gegenteil! Durch den Verzicht auf schwarze Töne in der Inszenierung (Konwitschny) und das Gelingen eines ungeschliffenen, sehr präzisen Instrumentalspiels erscheinen wie plötzlich die Konstruktionsmittel ungeschützt. Nicht mehr ätzend wie üblich ist man dem Sog des Geschehen ausgesetzt sondern verfolgt die Konstruktionsmomente, also die kleinen Formen in ihren Abläufen als reines Musikgeschehen. Da ist keine Sauce mehr eines aufdringlichen Mythos, gegen die man sich wehren müsste. Das Alte an Wagner hat man in der Grümpelkammer gelassen, so dass sich das Musikalische nun bis in letzte Verästelungen hinaus konzentriert und unabgelenkt studieren lässt.



Zusätze: 2 Zusätze

Am Sonntag, 5. Maerz 2006 um 20.54 Uhr schrieb ur: Abends mit Miles Davis in Paris, 1989: die ersten 10 Minuten meinte ich, diese Tanzmusik wohl nicht lange ertragen zu können. Bautz, dann ging es aber los und immer weiter in grosse Musik hinein. Bei einem Interviewteil mussten die deutschen Untertitel aktiviert werden, um das Gehörte bestätigt zu bekommen: zur Klangvorstellung gehört Wagner als Referenz.

Am Sonntag, 5. Maerz 2006 um 15.39 Uhr schrieb ur: Dem Todestrieb untersteht diejenige erscheinende Tätigkeit, in der sich keine Spuren von Anstrengung aufweisen lassen. - Seltsame Idee, dass eines der grössten Werke der Musikgeschichte, jedenfalls solange es von Zubin Mehta dirigiert wird, ihn zum Ausdruck bringen soll.






Ur    Lala   Tsi ("Doggy") Dong