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ur am 27. Januar 2006 um 08.00 Uhr: IP-Adresse unverborgen

Gestern auf einer Blogsite in Kanada den Sitemeter entdeckt, nach längerem Erwägen auch hier installiert, auf fünf Seiten mit Knotenaufgaben. Dieses winzige und schnelle Javascript-Programm geht an die äussersten Grenzen des Erträglichen in der Welt des Internets: in Realtime werden alle Besucher-IPs dargestellt und daran anschliessend alle vergangenen archiviert. Innerhalb eines Landes ist das Problematische nicht sichtbar, über die Kontinente hinweg aber eklatant. Besuche ich die kanadische Website, bin ich der einzige Ausländer, jedesmal mit Herkunftsort Bern, Schweiz. Da auf meiner Site fast nur Deutschsprachige surfen, ist mit der Registrierung einer Canadienne jedesmal eindeutig festgelegt, wer wann und wie lange zu Besuch kam oder eben nicht.

Einmal in die Welt gesetzt - nicht konkret auf den einzelnen Webseiten sondern überhaupt einmal im Internet - lässt sich das gefährliche Spielzeug nicht entschärfen. Zwar kann der Zähler so konfiguriert werden, dass nur einer mit Passwortzugang ihn zu lesen vermag; in kommerziellen Varianten zwischen 10 und 100 Dollar im Monat kann man ihn sogar unsichtbar auf den Seiten plazieren - beides macht die Sache aber um so schlimmer, weil man so mit zunehmendem Verdacht nur noch surft, wohl auf jeder Website lauere einer, der nichts anderes im Sinn hat als meine Visite wie ein Drohmittel gegen mich zu registrieren und zu archivieren. Es bleibt einem nichts anderes, als eine solche neue Wirklichkeit zu akzeptieren und sich danach zu richten. Wie das aussehen soll, ist natürlich noch nicht klar. Um Gutes scheint es da aber nicht zu gehen.



Zusätze: 4 Zusätze

Am Sonntag, 29. Januar 2006 um 20.23 Uhr schrieb lala: Ich schaue mich nach einer sicheren Firewall um, damit Melissa nicht in dieser Disco aufkreuzt. Maunzi als Rausschmeisser ist sowieso nicht zuverlässig auf meiner Seite.

Am Sonntag, 29. Januar 2006 um 07.17 Uhr schrieb ur: Sie spielt mit der Wahrheit wie alle, meint Mainzi Thong, verkaufen durchs Kaufen des Käufers, zeigen des Schönen durchs Verhüllen desselben.



Soll ich es kaufen, übers Bett hängen und von ihr Träumen, oder nur träumen, dass auch hier LeserInnen solches von ihr kaufen, weil vielleicht eine solche Aktion ihre Stimmung tiefergreifend aufhellen würde?

Am Sonntag, 29. Januar 2006 um 06.52 Uhr schrieb ur: Per Mail mit einem Kilo Merci wünscht sie die tägliche Lektüre ihrer Blogs. Es entsteht ein Dilemma, weil man dann, wenn man ihren Idealen folgt, die sich darin zeigen, wie sie sich zeigt, sich ebenfalls anonymisieren muss, worauf sie ihrerseits dieses neuerliche Erscheinen, das täglich geschehen soll, nicht mehr erkennen kann. Sie flieht vor der Wahrheit, daher ihre Depression.

Am Sonntag, 29. Januar 2006 um 02.52 Uhr schrieb ur: Sie war da - allerdings in unsichtbarer Gestalt, als Gespenst von Ottawa. Nicht mal der Kontinent wurde registriert, unknown, unknown, unknown... Offenbar lassen sich die IP-Adressen aktiv deaktivieren. Ist die Wahrheit verborgen Unverborgenes?






Ur    Lala   Tsi ("Doggy") Dong